Schritte beim Kauf einer Immobilie in Spanien.

Der Kauf einer Immobilie in Spanien ist ein spannender Prozess, der die Tür zu neuen Möglichkeiten öffnet: Leben in einem sonnigen Land, eine Investition tätigen oder ein gemütliches Ferienhaus finden. Allerdings gibt es, wie in jedem Land, bestimmte Schritte und Anforderungen, die man verstehen sollte. In diesem Artikel erklären wir Ihnen den gesamten Prozess Schritt für Schritt.

Schritt 1: Vorbereitung auf den Kauf

1. Budget festlegen

Bevor Sie mit der Immobiliensuche beginnen, ist es wichtig, Ihr Budget zu bestimmen. Berücksichtigen Sie dabei nicht nur den Kaufpreis, sondern auch zusätzliche Kosten:

Steuern (6–10 % für Bestandsimmobilien und 10 % + 0,5–1,5 % für Neubauten).
Notar- und Grundbuchgebühren.
Gebühren für Anwälte, Übersetzer und Immobilienagenturen.

Tipp: Planen Sie zusätzliche Kosten in Höhe von 10–15 % des Immobilienpreises ein.

2. Beantragung der Ausländer-Identifikationsnummer (NIE)

Ohne die NIE (Número de Identificación de Extranjero) können Sie den Kauf nicht abschließen. Dieses Dokument ist für alle rechtlichen und finanziellen Transaktionen in Spanien erforderlich, einschließlich des Immobilienkaufs.

Wie erhält man die NIE?

Über das spanische Konsulat in Ihrem Heimatland.
In Spanien persönlich bei der Oficina de Extranjería oder einer Polizeistation.

3. Eröffnung eines Bankkontos

Obwohl der Kauf von einem ausländischen Konto möglich ist, erleichtert ein spanisches Bankkonto die Zahlung von Steuern, Nebenkosten und anderen Ausgaben erheblich.

Schritt 2: Immobiliensuche

Spanien bietet eine große Auswahl an Immobilien: von Stadtwohnungen bis hin zu Villen an der Küste. Sie können nach Immobilien suchen über:

Online-Plattformen (Idealista, Fotocasa, Habitaclia).
Immobilienagenturen.

Wichtige Aspekte:

Rechtlicher Status der Immobilie (z. B. keine Schulden, Hypotheken oder andere Belastungen).
Lage und Infrastruktur.
Gemeinschaftskosten und Instandhaltung.

Schritt 3: Einigung mit dem Verkäufer

Nachdem Sie die passende Immobilie gefunden haben, beginnt die Verhandlungsphase:

Besprechung der Vertragsbedingungen: Preis, Zahlungsfristen und Kaufmodalitäten.
Hinterlegung einer Anzahlung: Diese beträgt in der Regel 10 % des Kaufpreises.

Wichtig: Falls der Käufer vom Kauf zurücktritt, verliert er die Anzahlung. Falls der Verkäufer die Vereinbarung bricht, muss er das Doppelte der Anzahlung zurückerstatten.

Schritt 4: Unterzeichnung des Vorvertrags (Arras)

Der Arras-Vertrag ist eine Vorvereinbarung zwischen Käufer und Verkäufer, die die Absicht beider Parteien bestätigt, die Transaktion abzuschließen. Dieser Vertrag stellt sicher, dass die Immobilie vom Markt genommen wird, während sich der Käufer auf den endgültigen Kauf vorbereitet.

Schritt 5: Rechtliche Prüfung

In dieser Phase empfiehlt es sich, einen Anwalt zu beauftragen, der:

Den rechtlichen Status der Immobilie überprüft.
Sicherstellt, dass keine offenen Schulden oder rechtlichen Einschränkungen bestehen.
Alle notwendigen Dokumente für den Kauf vorbereitet.

Warum ist das wichtig? Das spanische Rechtssystem kann komplex sein, und Fehler können zu erheblichen finanziellen Folgen führen.

Schritt 6: Abschluss des Hauptvertrags und Zahlung

Der endgültige Kaufvertrag wird vor einem Notar unterzeichnet. In dieser Phase:

Überweist der Käufer den verbleibenden Kaufpreis.
Registriert der Notar die Eigentumsübertragung.
Erhält der Käufer die Schlüssel zu seiner neuen Immobilie.

Nützlicher Tipp: Stellen Sie sicher, dass alle Steuern und Gebühren rechtzeitig bezahlt werden, um Probleme mit der Registrierung zu vermeiden.

Schritt 7: Registrierung der Immobilie

Nach der Unterzeichnung des Kaufvertrags muss die Immobilie im Grundbuchamt (Registro de la Propiedad) eingetragen werden. Dies bestätigt Ihr Eigentumsrecht und schützt Sie vor möglichen Ansprüchen Dritter.

Registrierungskosten: zwischen 300 und 600 Euro.

Schritt 8: Laufende Kosten

Nach dem Kauf müssen Sie mit regelmäßigen Ausgaben rechnen:

Jährliche Grundsteuer (IBI).
Nebenkosten für Wasser, Strom und Gas.
Gemeinschaftskosten (bei Wohnungen in Mehrfamilienhäusern).

Beispiel für den Kauf einer Wohnung in Valencia für 300.000 Euro

Budget: Berücksichtigen Sie zusätzliche Kosten in Höhe von ca. 37.000 Euro (Steuern, Notar- und Registrierungsgebühren).
Dokumente: Beantragen Sie die NIE und eröffnen Sie ein spanisches Bankkonto.
Suche: Finden Sie eine Immobilie über Idealista oder eine Immobilienagentur.
Vorvertrag: Unterzeichnen Sie den Arras-Vertrag und zahlen Sie eine Anzahlung von 30.000 Euro.
Hauptvertrag: Unterzeichnen Sie den Kaufvertrag beim Notar, zahlen Sie den Restbetrag und erhalten Sie die Schlüssel.
Registrierung: Lassen Sie die Immobilie registrieren und beginnen Sie mit der Zahlung von Nebenkosten und Steuern.

Fazit

Der Kauf einer Immobilie in Spanien ist ein mehrstufiger Prozess, der sorgfältige Planung und Aufmerksamkeit für Details erfordert. Wenn Sie diesen Schritten folgen und die Unterstützung von Fachleuten (Anwälten, Notaren und Immobilienmaklern) in Anspruch nehmen, können Sie die Transaktion problemlos abschließen.