date 10.01.2025
Bildung in Spanien: Schlüsselaspekte für fürsorgliche Eltern.

Bildung in Spanien: Schlüsselaspekte für fürsorgliche Eltern.

Sie erfahren, wie das Bildungssystem in Spanien funktioniert, welche Arten von Schulen es gibt, wie man Unterlagen einreicht und wie viel die Ausbildung kostet.

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Bildung in Spanien Wie Eltern sich orientieren können

Spanien zieht Ausländer mit seinem milden Klima und komfortabler Infrastruktur an. Eine der Hauptaufgaben für Familien mit Kindern ist jedoch, zu verstehen wie das lokale Bildungssystem aufgebaut ist und welche Schwierigkeiten beim Schul- und Hochschulzugang auftreten können. Im Folgenden werden die wichtigsten Bildungsphasen, die Dokumentenanforderungen, potenzielle Stolpersteine und deren Lösungen erläutert.

Wesentliche Probleme und ihre Lösungen

  • Unklarheit über die Struktur des Systems. Es fällt den Eltern schwer sich im Dschungel der verschiedenen Schultypen zurechtzufinden: öffentliche, konzertierte (teilweise finanzierte), private, Berufsbildende Schulen usw. Lösung - Informieren Sie sich im Vorfeld wie das spanische Bildungssystem gegliedert ist (Vorschulerziehung, Pflichtschule, weitere Wege) und legen Sie fest was für Ihre Familie erforderlich ist.
  • Sprachliche Schwierigkeiten. Es besteht die Befürchtung, dass das Kind kein Spanisch (oder beispielsweise Katalanisch) versteht und sich nur schwer anpassen wird. Lösung - Erkundigen Sie sich ob es in den Schulen Vorbereitungskurse in spanischer Sprache gibt, ziehen Sie zweisprachige Schulen in Betracht oder bitten Sie um zusätzliche Spanischstunden.
  • Regionale unterschiedliche Anforderungen. In Spanien ist das Bildungssystem dezentral organisiert, weshalb die Regeln in Katalonien, Valencia, dem Baskenland oder Madrid variieren können. Lösung - Holen Sie sich Beratung bei den lokalen Bildungsbehörden die Ihnen die notwendigen Dokumente und sprachlichen Besonderheiten erklären.
  • Probleme mit der Dokumentation. Eltern wissen nicht immer welche Papiere für die Anmeldung benötigt werden: Übersetzte Zeugnisse, Impfnachweise, Wohnsitzbescheinigungen. Lösung - Sammeln und legalisieren Sie die erforderlichen Dokumente im Voraus und melden Sie sich in Ihrem Wohnbezirk an (empadronamiento) damit Sie die Anmeldung in einer öffentlichen Schule vornehmen können.
  • Finanzielle Aspekte. Obwohl der öffentliche Unterricht kostenlos ist, fallen zusätzliche Kosten an wie Schulbücher, Verpflegung und Transport. Private oder konzertierte Schulen können teurer sein. Lösung - Planen Sie diese Ausgaben im Voraus in Ihrem Budget ein und informieren Sie sich über Förderungen, Rabatte und Zuschüsse.

Phasen der Vorschulerziehung (0–6 Jahre)

Kindertagesstätten und Kindergärten

Die Vorschulerziehung in Spanien wird bedingt unterteilt in:

  • Kindertagesstätten (für Kinder von 4–6 Monaten bis 3 Jahren). Sie können sowohl öffentlich (mit begrenzten Plätzen) als auch privat sein. Die Kosten in privaten Einrichtungen hängen von der Anzahl der Stunden und der Region ab. Eltern müssen den Antrag im Voraus stellen (im März oder im angegebenen Monat), besonders wenn es um einen Platz in einer öffentlichen Einrichtung geht.
  • Kindergärten (3–6 Jahre). Diese Phase ist näher an der Schule, doch bis zum 6. Lebensjahr ist die Bildung weiterhin nicht verpflichtend. Viele Kindergärten sind an Schulen angeschlossen was den Übergang in die erste Klasse erleichtert. Der Unterricht hilft den Kindern ihre Kommunikationsfähigkeiten, Selbstständigkeit sowie grundlegende sprachliche und soziale Kompetenzen zu entwickeln.

Für die Anmeldung werden Dokumente benötigt die die Identität der Eltern und des Kindes nachweisen sowie Impfnachweise. Manchmal wird ein Wohnsitznachweis verlangt.

Schulische Bildung (6–16 Jahre)

Grundschule (6–12 Jahre)

Der Unterricht von 6 bis 12 Jahren entspricht der verpflichtenden Grundschule (Educacion Primaria). Üblicherweise wird sie in Zweijahreszyklen unterteilt. Hier lernen die Kinder Mathematik, Sprachen, Natur- und Gesellschaftswissenschaften und oft wird dem Lehrplan eine Fremdsprache (Englisch) hinzugefügt.

  • In den meisten Schulen wird ein Zehn-Punkte-Bewertungssystem verwendet.
  • Lehrer mischen die Klassen manchmal alle zwei Jahre durch damit die Kinder lernen sich an verschiedene Gruppen anzupassen.
  • Die Stundenpläne variieren in den einzelnen Schulen: Einige arbeiten von 9.00 bis 16.00–17.00 mit einer Mittagspause. Die Verpflegung wird von den Eltern bezahlt.

Obligatorische Sekundarschule (12–16 Jahre)

Von 12 bis 16 Jahren besuchen die Kinder die ESO (Educacion Secundaria Obligatoria) und schließen damit die Pflichtbildung ab. Die Fächer werden spezialisierter und die Schüler können Wahlfächer und Arbeitsgemeinschaften besuchen. Am Ende erhalten sie ein Abschlusszeugnis. Zur Anmeldung in öffentlichen und konzertierten Schulen wird üblicherweise ein spezielles Formular ausgefüllt in dem die gewünschte Schule und alternative Optionen angegeben werden. Zu den erforderlichen Dokumenten gehören:

  • Der Ausweis des Kindes (DNI oder NIE oder Reisepass) sowie der Eltern.
  • Die Geburtsurkunde mit Übersetzung ins Spanische.
  • Fotografien des Kindes (in der Regel 2 Stück).

Die Sekundarschule in Spanien ist im Allgemeinen kostenlos, allerdings bezahlen die Eltern für Verpflegung, Schulbücher (teilweise erstattet) und einige zusätzliche Arbeitsgemeinschaften. Öffentliche Schulen bieten auch Unterstützung für Kinder mit unzureichenden Sprachkenntnissen an.

Wege nach der Pflichtschule (nach 16 Jahren)

Bachillerato

Dies ist ein zweijähriger Kurs für Jugendliche von 16 bis 18 Jahren. Der Unterricht richtet sich an diejenigen die einen Universitätsstudiengang anstreben. Den Schülern wird die Wahl eines Fachbereichs angeboten: Geisteswissenschaften, sozialökonomische, naturwissenschaftliche oder künstlerische Fächer. Nach Abschluss wird das Bachillerato-Zertifikat ausgestellt, welches zum Ablegen der Hochschulzugangsprüfungen (Selectividad) berechtigt.

Berufsausbildung (Ciclos Formativos)

Geeignet für diejenigen die praktische Fähigkeiten in einem bestimmten Bereich wie Tourismus, Technologie, Medizin, Bauwesen usw. erwerben möchten. Die Ausbildung wird in Phasen unterteilt:

  • Grado Medio (für Jugendliche ab 16 oder 17 Jahren, Dauer 2 Jahre).
  • Grado Superior (für Jugendliche ab 18 Jahren, weitere 2 Jahre).

Nach Abschluss des Grado Superior kann man sich in der entsprechenden Fachrichtung an der Universität bewerben. Die Spanischkenntnisse werden formal nicht immer überprüft, sind jedoch für den Studienerfolg notwendig.

Hochschulbildung

Die spanischen Universitäten werden in private und öffentliche unterteilt. Die Studiengänge umfassen: Bachelor (Grado), Master (Máster) und Doktorat (Doctorado). Die jährlichen Studiengebühren an öffentlichen Hochschulen liegen im Durchschnitt zwischen 1000 und 5000 Euro (je nach Region), während sie in privaten Hochschulen zwischen 6000 und 15000 Euro pro Jahr betragen können. Für ausländische Bewerber wird häufig die Übersetzung des Zeugnisses, Diploms und je nach Programm ein Nachweis der Sprachkenntnisse (Spanisch oder Englisch) verlangt.

Das Studentenvisum ermöglicht es, offiziell in Spanien zu leben und in Teilzeit (bis zu 20 Stunden pro Woche) zu arbeiten. Weitere Informationen zum Verfahren finden Sie auf der Seite zum Studentenvisum.

Kinder ohne Begleitung der Eltern

Spanien nimmt Kinder auf die ohne Begleitung ihrer Eltern anreisen. Solchen Kindern wird ein Vormund zugewiesen, der sich um sie kümmert und ihre Interessen vertritt. Aufgrund des Risikos von Menschenhandel ist es äußerst wichtig, sich mit den lokalen Kinderschutzbehörden in Verbindung zu setzen. Beim Einreisen in das Land wird empfohlen, einen biometrischen Reisepass zu besitzen oder eine spezielle Genehmigung bei den spanischen Konsulaten in den an die Ukraine angrenzenden Ländern zu erhalten.

Wenn das Kind von einem Erwachsenen begleitet wird, sind erforderlich:

  • Die Geburtsurkunde des Kindes (mit Übersetzung).
  • Ein Dokument das die Verwandtschaft belegt (zum Beispiel mit dem Vormund).

In jeder autonomen Gemeinschaft Spaniens gibt es ein Amt das sich um unbegleitete Kinder kümmert und ihnen Unterkunft, Verpflegung und Schutz bietet.

Alternative: Homeschooling

In der Praxis ist es in Spanien schwierig eine Genehmigung für Homeschooling zu erhalten. Es gibt den Verband für freie Bildung (Asociacion por la libre educacion - ALE) der Beratung anbietet, aber die tatsächliche Erfahrung zeigt, dass Homeschooling sehr streng reguliert ist.

Finanzielle und organisatorische Fragen

Gebühren und Ausgaben

Obwohl formal die Bildung für Kinder von 3 bis 18 Jahren kostenlos ist, tragen die Eltern selbst die Kosten für Verpflegung, Schuluniformen (falls vorhanden) und Lehrbücher. In Privatschulen ist der Unterricht kostenpflichtig. In öffentlichen und konzertierten Schulen kann eine kleine Gebühr für Arbeitsgemeinschaften und Clubs erhoben werden.

Wie man die Dokumente einreicht

  • Besorgen Sie sich die Anmeldung im Einwohnermeldeamt (empadronamiento) in dem Stadtteil in dem Sie tatsächlich wohnen.
  • Überprüfen Sie die Anmeldefristen: Üblicherweise werden Anträge für die Schulaufnahme im Frühjahr (März bis Mai) entgegengenommen. Für diejenigen die mitten im Schuljahr ankommen, ist es notwendig, sich an das örtliche Bildungsamt zu wenden, um herauszufinden, wo freie Plätze vorhanden sind.
  • Reichen Sie Übersetzungen der Zeugnisse und Diplome sowie Fotos des Kindes ein. Für Ausländer sind Reisepass und Aufenthaltskarte (TIE) erforderlich, falls vorhanden.

Nützliche Tipps für Eltern

  • Nehmen Sie sich Zeit für die Anpassung. Wenn möglich, kommen Sie rechtzeitig vor Schulbeginn nach Spanien, damit sich die Kinder an die Sprachumgebung gewöhnen können.
  • Klärung von Details im Rathaus. In den verschiedenen autonomen Gemeinschaften können zusätzliche Anforderungen an die Dokumente bestehen.
  • Berücksichtigen Sie sprachliche Besonderheiten. In bestimmten Regionen (Katalonien, Valencia, Baskenland) können einige Fächer in der Landessprache unterrichtet werden.
  • Planen Sie Ihre Finanzen. Auch in einer kostenlosen Schule sind Mittel für Lehrbücher, Büromaterial, Verpflegung und Clubs notwendig.
  • Achten Sie auf Fristen. Ein rechtzeitig eingereichter Antrag ist der Schlüssel, um den gewünschten Platz zu sichern.

Fazit

Das Bildungssystem in Spanien bietet eine breite Auswahl an Bildungsformaten für Kinder unterschiedlichen Alters. Dennoch ist es wichtig, dass sich die Eltern im Vorfeld über die verschiedenen Arten von Bildungseinrichtungen, die Aufnahmebedingungen und die erforderlichen Dokumente informieren. Das Verständnis der Struktur des spanischen Bildungssystems hilft, bürokratische Fehler und zusätzliche Ausgaben zu vermeiden. Mit dem richtigen Ansatz erhält Ihr Kind eine qualitativ hochwertige Ausbildung und Sie können sicher sein, dass sein schulisches oder universitärer Werdegang in Spanien erfolgreich verlaufen wird.

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