Spanien ist nicht nur ein Land mit Sonne, Meer und reicher Kultur, sondern auch ein hervorragender Ort für Investitionen in Immobilien. Der Kaufprozess für Ausländer ist relativ einfach, erfordert jedoch Kenntnisse über die lokalen Gegebenheiten. In diesem Leitfaden erklären wir, wie Sie starten und sich optimal auf den Immobilienkauf in Spanien vorbereiten.
Können Ausländer in Spanien Immobilien kaufen?
Ja, Ausländer können in Spanien ohne Einschränkungen Immobilien erwerben. Dies gilt für Bürger aller Länder, unabhängig von ihrem Wohnsitz. Es gibt jedoch einige notwendige Schritte, die beachtet werden müssen, die wir im Folgenden erläutern.
Wo sollte man anfangen?
1. Klären Sie Ihr Kaufziel
Bevor Sie beginnen, sollten Sie sich über den Zweck des Kaufs im Klaren sein:
- Zur Eigennutzung: Urlaub oder Umzug.
- Zur Vermietung: Investition.
- Zur Erlangung einer Aufenthaltsgenehmigung.
Ihr Ziel beeinflusst die Wahl der Immobilie, die Region und die damit verbundenen Kosten.
2. Beantragen Sie eine Ausländer-Identifikationsnummer (NIE)
Dies ist der erste und obligatorische Schritt. Die NIE (Número de Identificación de Extranjero) ist eine Identifikationsnummer, die für alle rechtlichen und finanziellen Transaktionen in Spanien erforderlich ist, einschließlich des Immobilienkaufs.
Wie bekommt man eine NIE?
- In Spanien: Bei der örtlichen Polizeistation oder im „Oficina de Extranjería“.
- Außerhalb Spaniens: Über das spanische Konsulat in Ihrem Heimatland.
Folgende Dokumente sind erforderlich:
- Reisepass (mit Kopie).
- Ausgefülltes Formular EX-15.
- Zahlungsnachweis der Gebühr (Modelo 790 Código 012).
Die Bearbeitung kann einige Wochen dauern, daher empfiehlt es sich, den Antrag frühzeitig zu stellen.
3. Eröffnen Sie ein Bankkonto in Spanien
Obwohl der Immobilienkauf mit einem ausländischen Konto möglich ist, vereinfacht ein spanisches Bankkonto den Prozess erheblich. Mit einem lokalen Konto können Sie:
- Zahlungen tätigen (Steuern, Nebenkosten).
- Ihre Finanzen verwalten, wenn Sie in Spanien leben.
Für die Kontoeröffnung benötigen Sie:
- Reisepass.
- NIE (empfohlen).
- Nachweis der Herkunft der Mittel (nach Bankanforderung).
Wie findet man eine Immobilie?
Spanien bietet einen vielfältigen Immobilienmarkt – von gemütlichen Stadtwohnungen bis hin zu luxuriösen Villen an der Küste. Die besten Suchmethoden sind:
- Online-Plattformen: Idealista, Fotocasa, Habitaclia.
- Immobilienagenturen: Sie helfen bei der Suche und Besichtigung von Objekten.
- Private Verkäufer: Interessante Angebote finden sich in lokalen Anzeigen.
Tipp: Wenn der Preis zu niedrig erscheint, seien Sie vorsichtig. Es könnten versteckte Probleme wie Schulden oder illegale Bewohner vorliegen. Ziehen Sie in Betracht, die Immobilie vor dem Kauf zu überprüfen.
Welche Dokumente werden für den Kauf benötigt?
Der Immobilienkauf in Spanien erfordert für Ausländer keinen umfangreichen Dokumentensatz. Sie benötigen:
- Reisepass.
- Ausländer-Identifikationsnummer (NIE).
- Bankkonto (empfohlen).
- Finanzierungsnachweis (in einigen Fällen, z. B. bei großen Transaktionen).
Worauf sollte man beim Kauf achten?
1. Rechtliche Klarheit der Immobilie
Stellen Sie sicher, dass keine Schulden, Belastungen oder anderen rechtlichen Probleme mit der Immobilie verbunden sind. Es empfiehlt sich, einen Anwalt zu beauftragen, der einen Auszug aus dem Grundbuch anfordert. Sie können auch den Dokumentenservice nutzen.
2. Steuern und Gebühren
Beim Kauf einer Immobilie in Spanien fallen folgende Kosten an:
- Grunderwerbsteuer (bei Gebrauchtimmobilien) oder Mehrwertsteuer (bei Neubauten).
- Stempelsteuer (bei Neubauten).
- Notar- und Grundbuchgebühren.
3. Nebenkosten und Wartung
Erkundigen Sie sich vor dem Kauf nach den monatlichen Kosten für Nebenkosten und Eigentümergemeinschaftsgebühren.
4. Standort
Berücksichtigen Sie die Lage der Immobilie: Nähe zu Verkehrsanbindungen, Stränden und Infrastruktur. Wenn die Immobilie vermietet werden soll, analysieren Sie die Nachfrage in der Region.
Unterzeichnung des Vertrags
Sobald Sie die richtige Immobilie gefunden haben, ist der erste Schritt die Unterzeichnung eines Arras-Vertrags. Dies ist eine Vorvereinbarung, die die Hauptbedingungen der Transaktion festlegt. Der Käufer zahlt eine Anzahlung (in der Regel 10 % des Kaufpreises), und der Verkäufer verpflichtet sich, die Immobilie vom Markt zu nehmen.
Wichtig: Wenn der Käufer zurücktritt, verliert er die Anzahlung. Wenn der Verkäufer den Vertrag bricht, muss er die doppelte Anzahlung zurückzahlen.
Abschluss des Kaufs
Im letzten Schritt wird der Hauptvertrag beim Notar unterzeichnet. Nach der Prüfung der Dokumente und der Zahlung wird der Käufer offiziell als Eigentümer eingetragen.
Nützliche Tipps
- Nichts überstürzen: Stellen Sie sicher, dass Sie alle Bedingungen verstehen, bevor Sie unterschreiben.
- Einen Anwalt beauftragen: Ein unabhängiger Anwalt stellt sicher, dass die Transaktion sicher ist.
- Zusätzliche Kosten berücksichtigen: Die Gesamtkosten können 10–15 % des Immobilienpreises betragen.